Lieben Sie Ihre Fehler

Spontaneität setzt voraus, dass Sie sich erlauben, Fehler zu machen. Spontane Eingebungen werden niemals perfekt sein. Unser alltägliches Verhalten ist allerdings anders. Wir sind in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Fehler nicht nur vermieden, sondern auch weitgehend kaschiert werden. Wir alle wollen gern perfekt sein, so als wäre eine fehlerfreie Gesellschaft oder ein fehlerfreier Mensch möglich. Doch das ist ein Irrtum. Es werden immer wieder Fehler gemacht. Mal werden sie dann als menschliches Versagen tituliert, mal als technischer Defekt. Schuldige werden aufgespürt und an den Pranger gestellt. Das führt dazu, dass manche Menschen fast handlungsunfähig sind, denn sie tun lieber nichts als einen Fehler zu machen. Der Drang zum Perfektionismus ist die Fahrkarte für eine Achterbahn des Leids.

Dabei ist ein Großteil dessen, was wir heute können, ein Produkt unserer Fehler. Ein Kind fällt viele tausende Male hin, bevor es lernt, auf zwei Beinen zu gehen. Jedes Hinfallen und wieder Aufstehen ist ein kleiner Lernprozess. Falls Sie mal gelernt haben, ein Musikinstrument zu spielen, haben Sie wahrscheinlich schon viele falsche Töne produziert, bevor es das erste Mal perfekt klang. Wer heute Fahrrad fahren kann, der ist viele Male vorher ins Schlingern geraten. Wer einen Führerschein erworben hat, der hat in der Fahrschule sicher einige Male den Motor abgewürgt. Nichts kommt perfekt auf diese Welt. Wenn Sie eine Fähigkeit hinzugewinnen wollen, dann müssen Sie sich zunächst erlauben, aus Ihren Fehlern zu lernen und dafür müssen Sie Fehler machen. Begrüßen Sie Fehlschläge also als willkommenen Gast auf dem Weg zu Ihrer Verbesserung.

Spontaneität braucht Freiheit und Freiheit ist immer auch die Freiheit Fehler zu machen. Dazu gehört auch der lockere und gegebenenfalls selbstironische Umgang mit den eigenen Unzulänglichkeiten. Diese gehören zum Leben dazu. Perfektion unterdrückt die Kreativität.

Lieben Sie Ihre Fehler und sehen Sie darin Ihr Potenzial für Wachstum und Erkenntnis. Haben Sie Mut zum Scheitern.

 

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Ein liebenswerter Fehler.

Marion Löffler  / pixelio.de

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