Spontaneität kann man nicht befehlen – aber sich aneignen

Paul Watzlawik hat in seinem Buch »Anleitung zum Unglücklichsein« ausgeführt, dass es nicht möglich ist, die Aufforderung »Sei spontan!« zu befolgen. Denn würde man das tun, wäre die spontane Handlung geplant und damit eben nicht mehr spontan. Die Aufforderung ist also ein Paradoxon, wenn Sie sie erfüllen, handeln Sie auf Befehl und sind alles andere als spontan.

Spontan zu sein kann ich Ihnen also nicht befehlen. Auch kann ich nicht einfach einen Hebel für Sie umlegen, der Sie auf der Stelle spontaner werden lässt. Sie haben aber die Möglichkeit, sich selbst aus freien Stücken dafür zu entscheiden. Denn Spontaneität ist erstmal eine Lebenseinstellung. Damit es klappt, müssen Sie zunächst beschließen und zulassen, spontan zu sein. Es gibt noch ein paar weitere Stellschrauben, die Sie beeinflussen können, um mehr Spontaneität in Ihr Leben zu lassen.

Zunächst aber noch zu einem Punkt, der immer gern zu Irritationen führt: Haben Sie sich – ganz spontan – schon über die Schreibweise des Wortes »Spontaneität« gewundert? Für das »ei« in diesem Wort gibt es eine Erklärung. Während das Adjektiv spontan aus dem lateinischen Wort spontaneus = »freiwillig, frei« abgeleitet wurde, wurde das das Substantiv vom französischen Wort sponatnéité übernommen. Dies bedeutete im Deutschen zunächst »Selbstbestimmung, freie Willensäußerung«, später kam die Bedeutung »Bereitschaft zum freien, impulsiven, flexiblen Handeln, zur freien Improvisation« hinzu.
Allerdings ist inzwischen auch die Schreibweise »Spontanität« zulässig. Sie ist allerdings deutlich seltener im Gebrauch, daher halte ich mich an das Wort mit dem Ei.

Was Paradoxien sind erkläre ich Ihnen das nächste Mal.

 

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Soviel SpontanEItät!
BettinaF  / pixelio.de

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