Wann fragen Sie denn selbst »Warum…«?

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, Sie auch mal in die andere Lage zu versetzen, nämlich die des Angreifers. Schlagfertigkeit hat im ersten Ansatz ja zunächst etwas Verteidigendes. Der Wunsch nach der Schlagfertigkeit ist dann am größten, wenn wir selbst in Bedrängnis kommen. Es ist ein guter Ansatz zur Vermeidung von Konflikten, die eigene Ansprache an einen Gesprächspartner so zu wählen, dass dieser gar nicht übermäßig in Bedrängnis kommt. Sie vermeiden damit eine unangenehme Situation für beide Seiten, die das Potential hat, sich hochzuschaukeln und in einem Austausch von Vorwürfen und Rechtfertigungen zu enden.

Sind Sie vielleicht

  • Vater oder Mutter
  • Lehrer
  • Chef
  • Meister
  • Manager, Koordinator oder Führungskraft
  • Hausmeister
  • Vereinsvorstand
  • Trainer
  • in irgendeiner leitenden Position
  • ein Freund von jemandem
  • oder notorischer Besserwisser?

Falls Sie selbst eine Führungsposition innehaben, jemandem hierarchisch übergeordnet sind, werden Sie wohl öfter mal in der Situation sein, in der Sie Ihre Gesprächspartner auch auf Probleme hinweisen müssen. Auch als Freund, Ratgeber oder Gesprächspartner auf Augenhöhe kann das vorkommen. Vielfach werden Sie dazu neigen, als erstes Warum-Fragen zu stellen. Wahrscheinlich meinen Sie es dabei gar nicht böse, Sie wollen nur das Problem verstehen. Beachte Sie dabei aber auch die Wirkung von Warum-Fragen auf Ihren Gesprächspartner.

Sie sind ab und zu auch mal der Leitwolf? Dann wissen Sie, wie herausfordernd konstruktive Kritik ist. Foto: Klaus Jacob / pixelio.de

Sie sind ab und zu auch mal der Leitwolf? Dann wissen Sie, wie herausfordernd lösungsorientierte Kritik ist. Foto: Klaus Jacob / pixelio.de

Warum-Fragen zu akuten Problemen 

  • wirken sehr häufig vorwurfsvoll
  • setzen den Gesprächspartner unter Druck
  • bringen den anderen in einen Verteidigungsmodus
  • schaffen keine Lösungen, sondern bringen das Gespräch auf die Gründe, die zum Problem führten

Die Effekte, die Sie mit Warum-Fragen auslösen, sind durchweg negativ und verhindern es, möglichst schnell eine Lösung zu finden. Sie sollten daher Warum-Fragen vermeiden.

Überprüfen Sie Ihr Kommunikationsverhalten in kritischen Situationen. Warum-Fragen bringen Sie in den seltensten Fällen wirklich weiter. Fragen Sie stattdessen nach einer Lösung.

Wie Sie diese Technik geschickt umsetzen, erfahren Sie in den nächsten Artikeln.

 

 

 

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