Killerphrasen

Kennen Sie Killerphrasen? Killerphrasen sind quasi der Kurzschlag in der Manipulation und Argumentation. Eine Killerphrase ist ein Scheinargument, das Ihr Gegenüber einbringt, um Sie möglichst schnell mundtot zu bekommen und Ihr Anliegen abzuweisen. Wir reden auch von Totschlagargumenten. Mit der Killerphrase wird meist der Anschein erweckt, Ihr Argument oder Ihr Vorschlag sei komplett nutz- oder wertlos. Ihre Gesprächspartner werden sich dann einer Killerphrase bedienen, wenn Sie keine sachlichen Argumente gegen Ihren Vorschlag vorbringen können, manchmal auch, weil sie sich nicht die Mühe machen wollen, mit Ihnen zu diskutieren.

Lassen Sie sich von Killerphrasen nicht einschüchtern. Sie zeigen nur, dass Ihr Gesprächspartner nicht sachlich mit Ihnen diskutieren will, aber nicht, dass Ihr Argument an sich schlecht ist.

Killerphrasen liefern keine wirklichen Argumente, sondern sie bewegen sich auf Allgemeinplätzen. Dadurch können Sie der Killerphrase direkt meist wenig entgegen setzen. Das klingt zum Beispiel so:

»Da könnte ja jeder kommen.«
»Das ist doch sinnlos.«
»Das haben wir noch nie so gemacht.«
»Unser Vorgehen ist alternativlos.«
»Damit brauchen Sie gar nicht erst anfangen, Herr X wird das niemals dulden.«
»Bei uns geht das nicht.«
»Was glauben Sie, wer Sie sind?«
»So etwas machen wir hier nicht.«

All diese »Argumente« stellen die Diskussion zum angesprochenen Thema grundsätzlich in Frage. Der Manipulationsversuch ist darauf ausgerichtet, die weitere Diskussion zu unterbinden. Sie können nicht weiter vorgehen, wenn Sie nicht grundsätzlich den Inhalt des Totschlagarguments in Frage stellen oder widerlegen.

Killerphrasen wirken auch deshalb sehr entwaffnend, weil Sie meist aus einer Position der hierarchischen Überlegenheit vorgebracht werden. Nach dem Motto »Über sticht Unter« wird erst einmal ausgeräumt, was den regulären Vorgang zu stören scheint. Das kann auch derjenige sein, der längere Zeit als Sie im Verein, der Firma tätig ist oder mehr Erfahrungen im angesprochenen Bereich besitzt.

Häufig fühlen wir uns dann verunsichert, weil wir dem anderen per se zunächst einmal eine Kompetenz zuschreiben. Durch die Killerphrase wird die eigene Idee herabgesetzt und sie führt sehr häufig dazu, dass wir unser Argument, unseren Vorschlag oder unsere innovative Idee gar nicht weiter verfolgen. Viele Entwicklungsmöglichkeiten werden so im Keim erstickt.

Wird ein Totschlagargument in einer Diskussion in einer Gruppe gegen Sie angebracht, dann sollten Sie besonders wachsam sein. Denn hier versucht jemand, Sie bewusst in Ihrer Kompetenz in Frage zu stellen. Es wird vor den anderen Zuhörern der Eindruck erweckt, dass Sie nur deshalb ein so untragbares Argument vorbringen, weil Sie – ganz allgemein – noch nicht verstanden haben, wie der »Hase so läuft«. Damit werden Sie vor den anderen deklassiert und Ihr Status herabgesetzt – sofern Sie keine Maßnahmen gegen die Killerphrase ergreifen.
Es lohnt sich also, die Dinge in die Hand zu nehmen und eine Gegenstrategie zu entwickeln. Finden Sie nicht auch?

Wie das funktioniert erfahren Sie beim nächsten Mal.

 

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Die einfachste Killerphrase.

Tim Reckmann  / pixelio.de

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