So kommen Sie vom Wunsch zur Lösung

Sie brauchen dabei den Wunsch noch nicht einmal hundertprozentig treffen. Dabei hilft Ihnen ein Trick. Sie formulieren Ihre Entgegnung als Frage. Dadurch hat der Gesprächspartner die Möglichkeit, zuzustimmen oder abzulehnen. Für den Fall, dass Sie den Wunsch nicht treffen, werden Sie meist eine Antwort bekommen, die in der folgenden Art artikuliert ist: »Nein, das ist es nicht…«. In der Regel wird der andere dann den wahren Grund selbst nennen. Ist das nicht der Fall, können Sie immer noch nachfragen: »Was genau würdest Du Dir denn von mir wünschen?«. So kommen Sie mit Hilfe der Fragetechnik dazu, den wahren Wunsch zu erfahren.

Hier noch ein paar Beispiele:
»Du hast mich schon wieder verkehrt verstanden«
»Du wünschst Dir, dass ich Dich besser verstehen kann?«

»Nie werden Sie rechtzeitig fertig!«
»Sie wünschen sich, dass ich meine Arbeit schneller erledige?«

Mit der Äußerung des Wunsches allein ist es allerdings noch nicht getan, denn damit ist der Wunsch Ihres Gesprächspartners ja längst noch nicht erfüllt. Rechnen Sie auch damit, dass er zunächst einmal versuchen wird, den Ball an Sie zurück zu spielen. Dazu ein weiteres Beispiel:
»Ihre Art, dieses Projekt zu leiten, ist unprofessionell.«
»Sie wünschen sich also mehr Professionalität?«
»Ja, genau!«
»Wie genau könnten wir denn mehr Professionalität bekommen?«
»Na, das müssen Sie doch wissen, Sie sind doch Projektleiter, nicht ich.«

An dieser Stelle müssen Sie dann mit weiteren Fragen versuchen zu ergründen, welche Lösungsmöglichkeiten sich anbieten. Verfallen Sie dabei keinesfalls in die Rechtfertigung, sondern behalten Sie im Hinterkopf, dass Sie eine dauerhafte Lösung für das Problem suchen.

»Wie genau könnten wir denn mehr Professionalität bekommen?«
»Na, das müssen Sie doch wissen, Sie sind doch Projektleiter, nicht ich.«
»Ich möchte Ihr Feedback gern nutzen, damit wir etwas verbessern können. Was genau stört Sie denn am meisten?«

Mit dieser letzten Formulierung drücken Sie Ihre Wertschätzung für die Anregungen Ihres Gesprächspartners aus, auch wenn diese als Vorwurf geäußert werden. Sie stärken damit die Beziehungsebene. Das macht es dem Angreifer leichter, sich auf Ihre Nachfragen einzulassen.

»Ich möchte Ihr Feedback gern nutzen, damit wir etwas verbessern können. Was genau stört Sie denn am meisten?«
»Na ja, ich härte gern einen klareren Zeitplan für meine Aufgaben.«
»Würde es Ihnen helfen, wenn wir Ihre Aufgaben durchgehen und den Zeitplan gemeinsam besprechen?«
»Ja, sicher…«

Sie sehen: Durch die Formulierung des Vorwurfes als Wunsch und das nachfolgende lösungsorientierte Nachfragen, haben Sie nicht nur den Angriff entschärft, sondern ein Problem nachhaltig lösen können. Sie kommen so von der Konfrontation wieder in die Kooperation.

Formulieren Sie einen Vorwurf oder Angriff in einen Wunsch um. Formulieren Sie den vermuteten Wunsch als Frage an Ihren Gesprächspartner. Diskutieren Sie anschließend nur noch über diesen Wunsch Ihres Gesprächspartners und suchen Sie nach Wegen, wie Sie ihn erfüllen können oder seinen Bedürfnissen gerecht werden können – sofern Sie das wollen.

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Reden Sie wertschätzend miteinander.
Bildquelle: lichtkunst 73 / www.pixelio.de

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