Kompliment-Technik 1: Die positive Erwartung

Nehmen Sie den Wind aus den Segeln - mit Komplimenten - Foto: Frank Radel / pixelio.de

Mit dieser Technik nehmen Sie Ihrem Gegenüber den Wind aus den Segeln, indem Sie ihm schildern, dass Sie gerade von ihm mit einer anderen Art von Äußerung gerechnet hätten.

Ein Beispiel:

»Ihr Vorschlag war ein Reinfall!«  –  »Von Ihnen hätte ich eine konstruktivere Kritik erwartet, Herr Peters.«

So zollen Sie dem Gesprächspartner Ihren Respekt, indem Sie ihm unterstellen, dass er normalerweise nicht solche undifferenzierten Aussagen macht. Außerdem nutzen Sie die Gelegenheit, um ihn an seine förderlichen Eigenschaften zu erinnern. Das ist eine sehr elegant verpackte Kritik.

Ein Vorwurf sitzt dann am besten, wenn man ihn in ein Kompliment verpackt.

Markus M. Ronner

Die Unterstellung positiver Eigenschaften ist weit weniger konfrontativ als andere Techniken und wirken daher sehr gut. Für Ihr Gegenüber ist es sehr entwaffnend, auf diese Weise den Spiegel vorgehalten zu bekommen.

So konstruieren Sie die Sätze für diese Technik:

  • »Von Ihnen hätte ich eine konstruktivere Kritik erwartet, Frau/Herr … .«
  • »Bei Ihrer (hier eine positive Eigenschaft einfügen) hätte ich mit einem differenzierten Urteil gerechnet.«

Je genauer Sie dabei das positive Selbstbild Ihres Gegenübers treffen, desto wirkungsvoller ist das Kompliment. Deshalb rate ich dazu, möglichst Dinge zu suchen, die im idealen Selbstbild des Gegenübers vorkommen. Am besten nehmen Sie sich mal ein paar Kollegen vor und spielen das gedanklich durch.

 

Schlüsseleigenschaften für Komplimente

Wenn Sie die Schlüsseleigenschaften kennen, die die meisten Menschen für sich in Anspruch nehmen, können Sie diese gezielt über Komplimente ansprechen.

Die meisten Menschen halten sich für/wären gerne:

  • klug
  • konstruktiv
  • begabt
  • erfahren
  • kompetent
  • produktiv
  • gut aussehend/hübsch
  • jemand mit gutem Geschmack

 

Komplimente in der Politik

Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton begegnete während ihres Staatsbesuchs in China dem Außenpolitiker Dai Bingguo. Er begrüßte Clinton mit dem Kompliment »Sie sehen ja noch jünger und schöner aus als im Fernsehen.« Sie stutzte kurz und entgegnete: »Sie scheinen einen guten Geschmack zu haben. Nun, wir werden uns sehr gut verstehen!«


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